Archiv der Zukunft
Mit IM MUSEUM kommst du… richtig… ins Museum! Egal, wo du bist, egal, wie viel Zeit du hast. Wir nehmen dich mit zu skurrilen, lustigen, bedeutenden oder berührenden Objekten, tauchen in Ausstellungsthemen ein oder gehen mit interessanten Menschen im Museum spazieren. Hier bekommst du Kunst und Kultur, ohne jemals das Haus verlassen zu müssen!
Ein Film in dem man ein Museum riechen kann
„Archiv der Zukunft“ heißt ein aktueller Film über das Naturhistorische Museum Wien. Wir haben den Filmemacher Joerg Burger und die Generaldirektorin des Museums, Katrin Vohland, zu uns ins Studio eingeladen.
Wo kann man den Film sehen?
Kinos in Wien: https://www.falter.at/kino/967601/archiv-der-zukunft#
Graz – Diagonale, Festival des österreichischen Films
Innsbruck: Leokino
Wels: Programmkino Wels
Zur Website:
http://www.navigatorfilm.com/de/menu7/filme77/
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In einem Gespräch mit dem Filmemacher Jörg Burger und Katrin Vohland, der Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums Wien, ging es um nichts Geringeres als die Ordnung der Natur – und um die Frage, wie man die schiere Vielfalt eines Ortes, wie dem Naturhistorischen Museum Wien, auf die Kinoleinwand bringen kann. Denn Jörg Burger hat genau das gewagt: Sein Film Archiv der Zukunft öffnet Türen, die Besucher normalerweise verschlossen bleiben, und erzählt Geschichten, die irgendwo zwischen Staunen, Wissenschaft und einem Hauch von Weltschmerz angesiedelt sind. Ein Gespräch, das neugierig macht – und Lust darauf, diesen Film zu sehen.
Ein Museum voller Leben – und Lebewesen
Es beginnt mit einem Bild, das man nicht mehr loswird: Schubladen voller präparierter Vögel, Regale mit Gläsern, in denen Reptilien schwimmen, und eine riesige Giraffe, die auf einer prächtigen Treppe majestätisch transportiert wird. Der Film zeigt uns, dass das Naturhistorische Museum in Wien mehr ist als ein Sammelsurium ausgestopfter Tiere – es ist ein lebendiger Forschungsraum. Hinter den Kulissen arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, 30 Millionen Objekte zu sortieren, zu verstehen und mit neuen Technologien zu analysieren. Ja, auch ein 3D-Drucker hat hier seinen Platz, direkt neben den Schränken, die nach Holzpolitur und Geschichte duften.
Die Kamera von Jörg Burger bewegt sich durch das Gebäude, als würde sie das Museum selbst befragen: Wie bringt man Ordnung in die chaotische Vielfalt der Natur? Und was sagt das über uns Menschen aus? Zwischen den Details der Präparation und der DNA-Analyse blitzt immer wieder eine existenzielle Frage auf: Sind wir wirklich die „Krone der Schöpfung“, oder nur ein weiteres Kapitel in einem Buch, das Tiere, Pflanzen und Gesteine gleichermaßen erzählen? Der Film wagt es, diesen Gedanken humorvoll, aber auch melancholisch zu durchleuchten.
Zwischen Weltschmerz und Staunen
Besonders bewegend ist die Gegenüberstellung von Forschung und Verlust. Während wir versuchen, Arten zu dokumentieren und Zusammenhänge zu verstehen, wird klar, wie viel von dem, was untersucht wird, bereits verschwunden ist – ein Gedanke, der traurig macht.
Archiv der Zukunft ist keine trockene Abhandlung. Es ist ein Liebesbrief an die Wissenschaft und an das, was wir nicht wissen. Die Gespräche mit Katrin Vohland und die Bilder, die Burger einfängt, machen klar: Hier geht es nicht nur um Objekte, sondern um Geschichten. Geschichten, die uns staunen lassen, die uns zum Lachen bringen und manchmal auch einen Hauch von Trauer hinterlassen. Aber vor allem laden sie dazu ein, mehr über die Welt und unsere Rolle in ihr nachzudenken.
Wer diesen Film sieht, wird das Naturhistorische Museum mit anderen Augen betreten. Und vielleicht auch mit dem Bedürfnis, nicht nur die großen Giraffen, sondern auch die winzigen Mäusezähne genauer anzusehen. Denn eines macht Archiv der Zukunft klar: Die spannendsten Geschichten erzählt die Natur selbst.