Amoako Boafo: PROPER LOVE

Willkommen zu Proper Love, einer Podcast-Serie zur gleichnamigen Ausstellung des Künstlers Amoako Boafo im Unteren Belvedere in Wien.

Amoako Boafo ist ein in Ghana geborener Künstler, der unglaublich kraftvolle Porträts malt, die Schwarze Identität und Black Culture in den Mittelpunkt stellen. Er hat einige Zeit in Österreich gelebt und ist in den letzten Jahren in den USA zu einem echten Superstar geworden. Jetzt ist er zurück, mit einer großen – man könnte sogar sagen historischen – Ausstellung.

Warum historisch? Weil sich das Belvedere Museum dazu entschieden hat, die Ausstellung nicht, wie sonst für zeitgenössische Kunst üblich, im Belvedere 21 zu zeigen, sondern in den repräsentativen, barocken Räumen des Unteren Belvedere. In den Ausstellungen, die sonst dort zu sehen sind, sieht man kaum Schwarze Personen auf den Gemälden. Und wenn, dann in den kolonialen Wandgemälden im Groteskensaal.

Amoako Boafo ist der erste Schwarze Künstler, dem hier eine Ausstellung gewidmet ist. Aber nicht nur das. Die repräsentativen Räume im Unteren Belvedere füllen sich nun mit den riesigen Porträts, die Amoako Boafo von Menschen aus seiner Community gemacht hat.

 

„WENN DU IN EIN MUSEUM ODER EINE GROSSE GALERIE GEHST, SIEHST DU AUSSCHLIESSLICH WEISSE FIGUREN. DU SIEHST DORT NICHT DIE GESICHTER, DIE ICH MALE. ICH MÖCHTE MEINEN KLEINEN BEITRAG DAZU LEISTEN, DIESE LÜCKE ZU SCHLIESSEN.“ (Amoako Boafo)

Amoako portratiert Menschen, die man kennen könnte. Menschen, die in Wien wohnen. Joy Adenike, ist eine davon. Sie wurde 2017 von Amoako porträtiert und das Bild, das im Belvedere zu sehen ist, wurde nun vom Guggenheim Museum gekauft. Im Podcast erzählt sie davon, wie es sich angefühlt hat, dieses Bild zum ersten Mal zu sehen.

Amoako Boafo ist eigentlich kein politischer Künstler. Seine Bilder sind keine Anklage gegen eine immer noch rassistische Welt. Obwohl gerade seine Zeit in Wien viel Potenzial zur Anklage zu bieten hätte. An der Kunstuni hatte man ihm gesagt, er müsste weiße Menschen malen, damit er Erfolg haben könne, so der Kurator der Ausstellung, Sergey Harutoonian, im Podcast. Er hat es trotz aller Widrigkeiten geschafft, weil er weiter die Kunst gemacht hat, die er machen wollte. Und, in dem er Black Joy ins Zentrum gerückt hat.

 

„Es liegt an den Besucher:innen das politische Potenzial in dieser Ausstellung zu sehen.” (Sergey Harutoonian)

In der Podcast-Serie zur Ausstellung rücken wir deshalb die Personen in den Vordergrund, die in Amoakos Ausstellung gefeiert werden.

Anna Gaberscik, Filmemacherin und in der Kunst- und Kulturszene aktiv, ist Host dieser Serie. Sie hat mit drei großartigen Frauen über Black Communities, Black Excellence und Black Joy gesprochen: Mit Joy Adenike Breiner (Community Organizerin bei der Organisation Schwarze Frauen Community), Abiona Esther Ojo (Künstlerin) und Denise van de Cruz (Schriftstellerin, Aktivistin und Unternehmerin).

Zwei dieser Frauen wurden von Amoako porträtiert, und Anna hat sie auch gefragt, was ihr Porträt wohl sagen würde, wenn es sprechen könnte.

Außerdem gibt es ein Gespräch mit dem Kurator der Ausstellung, mit Sergey Harutoonian, zu hören. Die zentrale Frage war: Hat diese Ausstellung das Museum verändert? Wird diese Einladung an die Black Community ein historischer Moment sein, der über die Ausstellung hinaus Wirkung zeigt?

Die Interviews wurden teils auf Englisch, teils auf Deutsch geführt. Im Podcast veröffentlichen wir das Original. Wenn ihr die Übersetzung hören wollt, könnt ihr das auch tun. Wir haben sie gemeinsam mit den Interviewpartner:innen aufgenommen. Sie werden auf der Website des Belvedere veröffentlicht.

Wir freuen uns, dass wir Teil sein dürften, und laden euch ein, die Ausstellung und die Podcast-Serie zu erleben- ab jetzt jeden Montag bei uns im Podcast!

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